Die Mandatsträgertreffen sind keine Doppelung von bereits bestehenden Entwicklungsprozessen wie den Dorfgesprächen oder dem Modell „Ländlicher Veränderungsprozess“, sondern zunächst einmalige Veranstaltungen. Sie haben zum Ziel, Kirche als wichtiges Gegenüber von Kommune aufrecht zu erhalten. Grundsätzlich geht es um die Wertschätzung und Ermutigung der gemeinsamen Bemühungen um das Gemeinwohl. Aufhänger soll die Frage nach den persönlichen Grundwerten und Zielen der Mandatsträger*innen in ihrer je gemeinnützigen Arbeit in kirchlichen und kommunalen Gremien sein.
In einem Vorgespräch werden mit dem lokalen Bürgermeister/ der Bürgermeisterin sowie Vertreter*innen der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden Termin, Ort, inhaltliche Schwerpunkte und zeitlicher Ablauf festgelegt. Der Versand der Einladungen und die Koordination der Anmeldungen liegt bei der Projektstelle.
Die Teilnehmer des Mandatsträgertreffens am 09.05.2019 in Dörpen
Das Mandatsträgertreffen beginnt in der Regel mit der Vorstellung der Emsland-Studie und des „macher“-Projekts. Im Anschluss berichten Bürgermeister*in, Pfarrer und Pastor*in von ihrem Werdegang im bürgerschaftlichen Engagement und ihren Erfahrungen von gelingenden Kooperationen zwischen Kommune und Kirche im Emsland. Nach einem Imbiss mit der Gelegenheit zum informellen Austausch finden im zweiten Teil des Abends moderierte Foren zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen statt, die im Vorgespräch auf die jeweilige Situation vor Ort abgestimmt werden. Im Anschluss erfolgt ein Ergebnisbericht durch die Moderator*innen im Plenum. Der Abend endet mit einer Zusammenfassung und dem Ausblick auf weiterführende unterstützende Angebote wie dem Vereins-Check.
Forum zum Thema "Die Kirche im Dorf lassen" Vorstellung der Ergebnisse im Plenum
Zwischenbericht August 2019
Erste Mandatsträgertreffen haben am 08.05.2019 mit 70 Teilnehmenden in der Samtgemeinde Dörpen und am 16.05.2019 mit 80 Teilnehmenden in der Samtgemeinde Lengerich stattgefunden. Thematisiert wurden unter anderem die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements, die Beteiligung von Jugendlichen an kirchlichen und kommunalen Entscheidungsprozessen, die Weiterentwicklung des ländlichen Raums mit den Herausforderungen moderner Landwirtschaft, Profil und Rolle von Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft, die Integration von Zugezogenen und die Förderung des Gemeinwohls angesichts des demografischen Wandels. Für die Moderation der Foren konnten lokale Fachleute aus Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und Kommunen gewonnen werden. Zentrale Ergebnisse der Mandatsträgertreffen wurden durch die Projektstelle schriftlich zusammengefasst und den Gremien als Anregung für die zukünftige Zusammenarbeit zugeschickt.
Die Rückmeldungen am Ende der Abende und im Nachgang haben den Wunsch aufgezeigt, ähnliche Veranstaltungsformate dauerhaft zu implementieren. In Dörpen haben der Samtgemeindebürgermeister und der Dekanatsreferent der katholischen Gemeinden bereits erste Überlegungen in diese Richtung angestellt. Aus der Samtgemeinde Lengerich gab es die Anfrage an die Projektstelle, ein erstes lokales Netzwerktreffen aller ehrenamtlich engagierten Gruppen in Langen zu begleiten.
Teilnehmer*innen des Mandatsträgertreffen in Lengerich
Am 26.08.2019 fand ein weiteres Mandatsträgertreffen in Emsbüren statt. Rund 40 Teilnehmende dachten über die Zukunftsfähigkeit des Ehrenamts nach. In drei Foren ging es um „Familie“, „Jugend“ und Dorfgemeinschaft“. Als umgesetztes Ergebnis des Mandatsträgertreffens kann z.B. die Namensänderung des „Familienzentrums St. Josef“ zu „Familienzentrum Emsbüren“ genannt werden.
Gesprächspartner*innen des Mandatsträgertreffens in Emsbüren
2020
Im Frühjahr 2020 trafen sich ca. 50 Teilnehmende in der Oberschule Lathen. Am Abend wurde deutlich, dass Kirche und Kommune an vielen Schnittpunkten gut kooperieren und weiterhin dafür sorgen möchten, dass sich engagierte Bürger*innen wohlfühlen. Das Stichwort „Transparenz“ nahm in den vier Gesprächsforen Raum ein und machte deutlich, dass an dieser Stelle ein „Bearbeitungspotential“ liegt. So gibt es z.B. den Wunsch nach einem Leitfaden (auch in digitaler Form) für Neuzugezogene, der es vereinfacht, gezielt Kontakte zu knüpfen.
Es deutet sich also an, dass die Mandatsträgertreffen des „macher“-Projekts als guter Auftakt für eine inhaltliche Weiterarbeit vor Ort dienen können.
Teilnehmer*innen des Mandatsträgertreffens in Lathen